Neuigkeiten vom 15. Juli 2015

Sollen Bohrungen mit großem Durchmesser in Massivholz gebohrt werden, erzielt man die besten Ergebnisse in einer stationären Anwendung. Wir bei FAMAG verstehen unter großen Bohrungen Durchmesser die größer sind als 60 mm.

Ein klassisches Werkzeug für die Freihand-Anwendung ist der Forstnerbohrer. Schaut man sich die Lieferpaletten diverser Hersteller an fällt auf, dass in der traditionellen Länge von 90 mm der größte Durchmesser 50 mm ist. Warum ist das so?

Mit zunehmendem Bohrungsdurchmesser nehmen die Vorschubkräfte zu. Muss eine sehr große Vorschubkraft aufgebracht werden, reicht die menschliche Muskelkraft oft nicht mehr aus. Bei den klassischen Forstnerbohrern ist bereits beim Durchmesser von 50 mm die Vorschubkraft so groß –besonders in Hartholz- dass die Hersteller entschieden: Mehr geht nicht! In der Praxis stellt sich das so dar, dass der Forstnerbohrer einfach nicht so recht ins Holz bohren will. In dieser Anwendung entstehen ungewünschte Reibkräfte die das Werkzeug erhitzen und frühzeitig verschleißen lassen.

Da die Vorschubkräfte beim WS-Bormax und beim HM-Bormax³ deutlich geringer sind, fertigen wir diese Werkzeuge übrigens bis zu einem Durchmesser von 60 mm in der 90 mm Länge. Probieren Sie es mal aus, Sie werden erstaunt sein, denn das funktioniert Freihand wirklich noch sehr gut.

Sollen aber wirklich große Bohrungen Freihand gefertigt werden, empfehlen wir diesen „kleinen“ Trick:

1. Bohren Sie mit einem Schlangenbohrer ein Loch im Ø von 32 mm Freihand. Das kann mit den FAMAG Schlangenbohrern -im Standardprogramm- bis zu einen Meter tief sein
2. Jetzt verwendet Sie einen FAMAG Zapfensenker der Serie 1617. Diese sind bis zu einem Ø von 120 mm lieferbar
3. In diesem Zapfensenker montieren Sie den Führungszapfen 1619.032 mit einem Außendurchmesser von 32 mm
4. Führen Sie den Führungsdorn des Zapfensenkers in die mit dem Schangenbohrer vorgebohrte Bohrung. Nun sind Sie in der Lage wirklich große Bohrungen Freihand zu bohren. Durch die vorgebohrte Bohrung des Schlangenbohrers reduzieren sich die Vorschubkräfte deutlich.

Übrigens besitzen die FAMAG Zapfensenker bis zum Durchmesser von 85 mm einen 13 mm Schaftdurchmesser mit einem Sechskant. Damit lassen sich diese Werkzeuge gut mit den FAMAG Verlängerungen der Serie 1639 verlängern. Diese produzieren wir in den Gesamtlängen 125, 250 und 400 mm.

Alle Verlängerungen besitzen 4 Klemmschrauben (um 120° versetzt angebracht) und am Schaft der Verlängerung 3 Spannflächen. Damit lassen sich diese Verlängerungen gut kombinieren und besitzen ausgesprochen gute Rundlaufeigenschaften auch in diesen Kombinationen.

Mit dieser Anwendung können komfortabel Bohrungen bis zu einem Durchmesser von 100 mm Freihand in Weichholz und Leimbinder gefertigt werden. Bitte beachten Sie aber, dass hier große Kräfte auf die Maschine und Ihre Handgelenke auftreten. Verwenden Sie bitte eine kräftige Maschine die natürlich auch über einen stabilen Handgriff verfügen sollte. Ihr Fachhändler berät Sie sicher gern.